Vorteile von ESG (Einscheibensicherheitsglas) im Vergleich zu nicht-vorgespanntem Glas
Einscheibensicherheitsglas (ESG) bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die es zur bevorzugten Wahl gegenüber nicht-vorgespanntem Glas machen. Mit seiner außergewöhnlichen Festigkeit, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit ist ESG besonders in modernen Bauanwendungen unverzichtbar. Erfahren Sie hier, warum ESG die ideale Lösung für anspruchsvolle Projekte darstellt und welche Vorteile es für Installateure sowie Gebäudebesitzer bietet.

Vorteile für Installateure und Gebäudebesitzer
Der Transport und die Lagerung von Baumaterialien auf der Baustelle sind oft heikel, und es besteht immer die Gefahr, dass etwas zu Bruch geht. Gehärtetes Glas mindert dieses Risiko, da es aufgrund seiner verbesserten Festigkeit widerstandsfähiger gegen Stöße und Vibrationen während des Transports und gegen Wärmeschocks ist, die bei der Lagerung vor Ort auftreten können. Gebäudeeigentümer und Installateure können sich darauf verlassen, dass das Glas unversehrt auf der Baustelle ankommt, was den Bedarf an Ersatzglas und die damit verbundenen Kosten reduziert.
Gehärtetes Glas - ESG - reduziert auch die Zeit, die bei der Montage vor Ort benötigt wird. Seine Festigkeit und erhöhte Haltbarkeit bedeuten, dass die Monteure ihre Arbeit ohne die Verzögerungen fortsetzen können, die oft mit der Handhabung zerbrechlicher Materialien und Glasbruch, sowie dem dem dann unvermeidlichen Risiko eines Austauschs vor Ort verbunden sind, wenn sie mehrschichtiges, laminiertes, nicht-vorgespanntes Floatglas verarbeiten. Diese Effizienz spart nicht nur Zeit, sondern trägt auch zu einem reibungsloseren Bauablauf bei, der einen termingerechten und schnellen Projektabschluss ermöglicht.
Nach der Fertigstellung des Gebäudes profitieren Gebäudemanager von den anhaltenden Vorteilen von gehärtetem Glas. Seine Bruch- und Stoßfestigkeit reduziert die Häufigkeit des Austauschs, was zu einer Verringerung der Wartungskosten während der gesamten Nutzungsdauer des Gebäudes führt. Diese Dauerhaftigkeit kann ebenfalls zur allgemeinen Nachhaltigkeit des Gebäudes beitragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gehärtetes Glas ein Symbol für Effizienz im Bereich der Baumaterialien ist. Installateure und Bauherren sind gleichermaßen von der überragenden Festigkeit und Schlagfestigkeit des Materials und den damit verbundenen Vorteilen in jeder Phase des Bauprozesses überzeugt. Von geringeren Verlusten während des Transports bis hin zu Zeitersparnissen vor Ort und weniger Wartungsaufwand für Gebäudemanager - der Einsatz von gehärtetem Glas hebt die Standards für Sicherheit und Effizienz bei Bauanwendungen und macht es zu einer intelligenten und zukunftsweisenden Wahl für moderne Bauprojekte.
Nachstehend erklären wir, wie gehärtetes Glas diese starken Vorteile erlangt - und wie Sie sicher sein können, dass Sie das richtige Produkt für die richtige Anwendung auswählen.
Der Unterschied zwischen gehärtetem und „normalem“ nicht-vorgespanntem Glas
Das „normale“, unbehandelte Glas, das aus der Produktionslinie eines Glasherstellers kommt, wird als Floatglas bezeichnet. Wenn das Glas die Produktionslinie verlässt, wird es einem kontrollierten Abkühlungsprozess unterzogen, der dazu beiträgt, innere Spannungen im Glas zu beseitigen, die bei der späteren Bearbeitung zu Bruch führen können. Dieses Glas mag zwar viele Vorteile in Bezug auf Aussehen und Lichtdurchlässigkeit bieten und kann zu vielen verschiedenen Produkten verarbeitet werden, ist aber nicht unbedingt stark genug, um starken Stößen oder hohen Temperaturen und thermischen Belastungen stand zuhalten. Außerdem zerbricht Floatglas beim Aufprall in scharfkantige Scherben, die schwere Verletzungen verursachen können.
Gehärtetes Einscheibensicherheitsglas (ESG) gem. DIN EN 12150 ist ein vollwertiges und bruchhemmendes Sicherheitsglas, das einem speziellen Erhitzungs- und schnellen Abkühlungsprozess unterzogen wird, wodurch die Festigkeit des Glases deutlich erhöht wird. Dieses Herstellungsverfahren führt zu einem thermisch vorgespannten - gehärteten - Glasprodukt, das vier- bis fünfmal stärker ist als nicht-vorgespanntes Glas. ESG kann Erschütterungen wesentlich besser widerstehen und behält seine Unversehrtheit auch bei hohen Temperaturen. ESG verfügt außerdem über eine hohe Kantenfestigkeit, die dazu beiträgt, thermischen Bruch durch direkte Sonneneinstrahlung oder andere Wärmequellen bis ca. 200 K Temperaturerhöhung zu verhindern.
Wenn gehärtetes Glas zerbricht, zerspringt es in viele kleine Stückchen ohne lange Schnittkanten, die das Verletzungsrisiko erheblich verringern. Aufgrund dieses Bruchverhaltens gilt gehärtetes Glas als Sicherheitsglas und bruchhemmend gem. GUVV (Gemeinde Unfallversicherungsverband).
Wo sollte man gehärtetes Glas anstelle von Floatglas verwenden?
ESG Sicherheitsglas gewährleistet die Sicherheit der Gebäudebenutzer in allen Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen. Nationale oder örtliche Vorschriften können sogar die Verwendung von gehärtetem Sicherheitsglas in Bereichen vorschreiben, in denen Glasbruch zu Verletzungen führen kann. Zu den Bereichen, in denen die Verwendung vorgeschrieben sein kann, gehören:
- Gläser innerhalb von Türen
- Gläser in Trennwänden
- Glasabtrennungen in Verkehrsbereichen
Darüber hinaus können sich Architekten oder Bauherren für die Verwendung von gehärtetem Glas (monolithisch oder laminiert) entscheiden, wenn zusätzliche Sicherheit gegen Schläge oder statische Belastungen erforderlich ist. Zu diesen Bereichen gehören:
- Glasabtrennungen
- Fenster
- Verglaste Türen
- Verglaste Fassaden
- Verglaste Oberlichter und Böden
Weitere wichtige Informationen und Empfehlungen zum Einsatz von bruchhemmenden Sicherheitsgläser (Einscheibensicherheits- und Verbundsicherheitsglas) entnehmen Sie bitte den GUVV- oder anderen Merkblätter zur Glasverarbeitung, sowie der DIN 18008 Teil 1-7
Wie wird gehärtetes Glas hergestellt?
Thermisch gehärtetes Glas wird durch Erhitzen von Glasscheiben in einem Ofen auf Temperaturen von circa 600 ⁰C hergestellt, im Bereich der oberhalb der Erweichungstemperatur von Glas liegt. Vor dem Erhitzen werden die Glasscheiben zugeschnitten,und an den Kanten bearbeitet. Das Glas wird auf Rollen, die Wärme leiten und eine gleichmäßige Erwärmung des Glases gewährleisten, durch den Härtungsofen bewegt. Das Glas wird dann durch das beidseitige Anblasen von Luft schnell abgekühlt. Dies hat zur Folge, dass sich die beiden äußeren Oberflächen vor den inneren zusammenziehen und verfestigen, was zu dauerhaften Druckspannungen in den Glasoberflächen führt. Das Innere des Glases kompensiert die Druckspannung der Oberflächenschichten auf natürliche Weise durch Zugspannung. Diese Eigenschaften führen zu einer erhöhten Festigkeit und zu sicheren Brucheigenschaften von thermisch gehärtetem Glas.
Der Härtungsprozess verändert weder die Lichtdurchlässigkeit des Glases noch die Reflexion der Sonnenwärme oder andere spezifische Produkteigenschaften. Dieses Verfahren erhöht jedoch die Druck- und Biegefestigkeit des Glases sowie seine Beständigkeit gegen Temperaturschwankungen.
Jegliche Bearbeitung, bei der in das Glas geschnitten wird, ist vor dem Härten durchzuführen. Dieses Glas kann nicht geschnitten, gebohrt, geschliffen oder geätzt werden, es würde sonst zu Bruch gehen.
Video, das zeigt, wie Sicherheitsglas hergestellt wird
Haben Sie sich jemals gefragt, wie Floatglas während des Herstellungsprozesses zu Einscheibensicherheitsglas (SECURIT) gehärtet wird? Sehen Sie sich doch dieses Video an, um mehr zu erfahren.
Woran erkennt man gehärtetes Glas?
Gehärtetes Einscheibensicherheitsglas trägt in der Regel eine dauerhafte Kennzeichnung in einer Ecke oder am Scheibenrand, die den Produktnamen, den Hersteller und die entsprechende Produktnorm EN 12150, nach der es hergestellt wurde, angibt. Auch beim Brandschutzglas ist eine solche dauerhafte Kennzeichnung vorgeschrieben, die den Hersteller, das Herstellwerk, den Produktnamen, die zugrunde liegende Produktnorm, sowie den "intended use" - im abgebildeten Fall bei PYROSWISS 30 Minuten Feuerwiderstandszeit anzeigt. Diese Kennzeichnung entspricht den jeweiligen nationalen und europäischen Vorgaben und Bauvorschriften."
In Europa legt die Norm EN 12150 die Herstellungs-, Leistungs- und Prüfanforderungen für gehärtete oder thermisch vorgespannte Glasprodukte fest.
Das gehärtete Glas von Vetrotech Saint-Gobain trägt das Siegel EN 12150, das belegt, dass es die zugesagten Leistungen gemäß den Anforderungen der CE-Kennzeichnung nach EN12150-2 erfüllt.
