Die Widerstandskraft von angriffshemmendem Glas gegen manuelle Angriffe, wie Einbruch oder Vandalismus, ist ein wesentlicher Aspekt für die Sicherheit von Gebäuden. Die europäischen Normen EN 356 und EN 1627 legen fest, wie Glaselemente und komplette Sicherheitssysteme getestet und klassifiziert werden, um unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Sie stellt sicher, dass verschiedene Arten von Sicherheitsglas nach ihrer Schutzleistung eingestuft werden. Diese Klassifizierung reicht von P1A bis P8B, wobei P1A die niedrigste und P8B die höchste Schutzstufe darstellt.
Die Auswahl des richtigen Glases für den Sicherheitsbedarf ist entscheidend, um Schutz vor Einbrüchen und gewaltsamen Angriffen zu gewährleisten. Angriffshemmendes Glas spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es speziell dafür entwickelt wurde, manuelle Angriffe abzuwehren und den Zugang zu Gebäuden zu verhindern.
Höchste Sicherheitsstandards mit angriffshemmenden Glas
Glas der Klassen P6B bis P8B bietet das höchste Schutzniveau und wird insbesondere dort eingesetzt, wo ein besonders hoher Schutz gegen gewaltsames Eindringen erforderlich ist. Angriffshemmendes Glas der Klassen P6B bis P8B Glas wird in Banken, Juweliergeschäften, Hochsicherheitsbereichen und staatlichen Einrichtungen verwendet, da es selbst intensivsten Angriffen mit schwerem Einbruchswerkzeug wie Äxten, Vorschlaghämmern oder Brechstangen über mehrere Minuten hinweg standhalten kann.
P6B-P8B Glas eignet sich außerdem hervorragend für private und gewerbliche Gebäude, in denen eine erhöhte Einbruchsicherheit gefordert ist. Es kommt häufig bei Fenstern, Türen oder Schaufenstern zum Einsatz, um Vandalismus und Einbruchsversuche wirkungsvoll zu verhindern.
Wie wird das Glas getestet?
Die Klassifizierung von Sicherheitsglas erfolgt auf Basis verschiedener Kriterien:
- Anzahl der Einschläge, die das Glas aushalten kann,
- Energieniveau der Angriffe, das heißt, mit welcher Kraft und Intensität das Glas attackiert wird,
- Art der verwendeten Werkzeuge, wie Hämmer, Meißel oder Äxte.
Um die Sicherheitsstufen von P6B-P8B Glas zu gewährleisten, werden standardisierte Tests durchgeführt. Dabei wird unter anderem eine definierte Anzahl von Hammerschlägen oder Axtschlägen auf die Glasoberfläche ausgeübt, um dessen Widerstandsfähigkeit unter realistischen Bedingungen zu messen.
Ergänzende Sicherheitsnormen für Fenster und Türen
Neben der EN 356 ist die europäische Norm EN 1627 entscheidend für den Schutz von Gebäuden. Sie legt die Widerstandsfähigkeit von Fenstern, Türen und Vorhangfassadensystemen gegen manuelle Angriffe fest. Diese Norm berücksichtigt nicht nur die Art der verwendeten Einbruchswerkzeuge, sondern auch die Dauer, die das Sicherheitssystem einem Angriff standhält.
Die Widerstandsklassen der EN 1627 reichen von RC1 (geringste Sicherheitsstufe) bis RC6 (höchste Sicherheitsstufe). Um einer bestimmten Widerstandsklasse zu entsprechen, muss das gesamte Element – einschließlich Glas, Rahmen und Befestigungssystem – einer umfangreichen Prüfung unterzogen werden. In Hochsicherheitsbereichen werden oft Kombinationen aus P6B-P8B Glas und Tür- oder Fenstersystemen der Klassen RC4 bis RC6 eingesetzt, um maximalen Schutz zu gewährleisten.
Fazit: Warum angriffshemmendes Glas wählen?
Wer höchsten Schutz gegen Einbruch, Vandalismus oder gewaltsames Eindringen benötigt, kommt an P6B-P8B Glas nicht vorbei. Während bereits P6B-P8B Glas für Fenster und Türen einen sehr hohen Sicherheitsstandard bietet, eignet es sich besonders für gefährdete Bereiche, in denen kompromissloser Schutz erforderlich ist. In Kombination mit widerstandsfähigen Rahmensystemen nach EN 1627 lassen sich Sicherheitskonzepte realisieren, die selbst den professionellsten Einbruchversuchen standhalten.
