Die Vetrotech Geschichte


1884
GRÜNDUNG VON GIESBRECHT GLAS: DIE WURZELN VON VETROTECH REICHEN INS 19. JAHRHUNDERT ZURÜCK
Im Jahr 1884 eröffnete der gelernte Glasmaler Norbert Giesbrecht seinen Familienbetrieb unter dem Namen Giesbrecht Glas in der eleganten Junkerngasse im schweizerischen Bern. In den nachfolgenden Generationen wandelte sich die handwerklich geprägte Glaserei zu einem industriellen Prozess und erlangte wachsende Bedeutung in der modernen Architektur. Im Lauf mehrerer Jahrzehnte wuchs die Giesbrecht AG – die immer noch als Familienunternehmen geführt wird – zu einem der grossen Akteure der Glasindustrie der Schweiz. Durch den technologischen Fortschritt erkannte sie neue Spezialisierungsmöglichkeiten und erwarb sich einen exzellenten Ruf als Pionier und Innovator.
1962
TEMPERIT AG: PIONIERE AUF DEM GEBIET VON THERMISCH VORGESPANNTEM GLAS
Im Zuge der technischen Innovationen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Verarbeitung von erhitztem Glas stärker industrialisiert. Dies schuf die Voraussetzungen für den breiten Einsatz als Sicherheitsglas in der Architektur und anderen Anwendungen. Die im schweizerischen Hinwil gegründete TEMPERIT AG gehörte zu den ersten europäischen Verarbeitern, die zur Verbesserung der Qualität mit einem horizontalen Erhitzungsverfahren arbeiteten. Zu einer Zeit, als man das Verhalten von thermisch vorgespanntem Glas noch nicht wirklich verstand, übernahm die Temperit AG eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung der Heisslagerungsprüfung, des sogenannten „Heat Soak Test“, und machte das Glas dadurch sicherer und zuverlässiger.


1980
VETROTECH WIRD GEGRÜNDET – MIT EINER GANZ SPEZIELLEN MISSION
Die Gründer von Vetrotech, Nachfahren der Familie Giesbrecht, glaubten an eine sicherere – und attraktivere – Alternative zu Drahtglas als Schutz. Vetrotech wurde im schweizerischen Walchwil mit dem Ziel gegründet, das weltweit erste vollständig thermisch vorgespannte „transparente Brandschutz-Sicherheitsglas“ unter dem Namen PYROSWISS zu entwickeln. Dieses neue Glas vereinte zum ersten Mal Brandschutz- mit Schlagfestigkeitseigenschaften und ebnete damit den Weg in ein neues Zeitalter des Brandschutzes durch Verglasung.
1980
CONTRAFLAM: SAINT-GOBAIN STEIGT IN DEN MARKT FÜR BRANDSCHUTZGLAS EIN
Parallel dazu erfand VEGLA, die deutsche Glas-Sparte von Saint-Gobain, eine vollkommen neue „Hydrogel“-Technik für Brandschutzglas mit thermisch isolierenden Eigenschaften – die erste Generation von CONTRAFLAM. CONTRAFLAM war das Original: Ein Produkt der Klasse EI aus Einscheiben-Sicherheitsglas mit einer UV-stabilen Zwischenschicht. Trotz einiger Nachahmerversuche ist es bis heute unerreicht.


DIE 1980ER BIS 90ER JAHRE
VETROTECH ÜBERSCHREITET GRENZEN: DIE EXPANSION BEGINNT
Ausgelöst durch einige grössere Brände, war diese Zeit von einer wesentlichen Weiterentwicklung der gesetzlichen Brandschutzvorschriften in vielen europäischen Ländern geprägt. Das Verletzungsrisiko, wenn Menschen bei einem Unfall gegen Drahtglas prallen, schärfte das Bewusstsein für vermeidbare Gefahren und schlug sich auch in den Bauvorschriften nieder. Vetrotech beschleunigte ihre Anstrengungen im nationalen Zertifizierungsverfahren von PYROSWISS. In Deutschland und Frankreich wurden Tochtergesellschaften gegründet und in ganz Europa und Asien Vertriebsniederlassungen eingerichtet, die erfolgreich die Nachfrage nach dem transparenten Brandschutz-Sicherheitsglas der neuen Generation befriedigten.
1995
SAINT-GOBAIN ÜBERNIMMT VETROTECH: TEIL EINES GRÖSSEREN GANZEN WERDEN
Nachdem Saint-Gobain auf das einzigartige Know-how und die hohe Spezialisierung aufmerksam geworden war, die Vetrotech im Lauf der Jahre erworben hatte, erwarb das Unternehmen die Giesbrecht AG und mit ihr Vetrotech, die innovative SWISSPACER Warm-Edge-Randverbundtechnik, sowie weitere verbundene Unternehmen. Anschliessend führte Saint-Gobain sämtliche ihrer Aktivitäten im Bereich Brandschutzverglasungen in der neu gegründeten Vetrotech Saint-Gobain International AG zusammen und baute ihre internationale Präsenz weiter aus, blieb dabei jedoch stets ihrer Mission als ausgewiesener Spezialist für Brandschutz-Sicherheitsglas treu.


1999
VETROTECH BETRITT DEN ASIATISCHEN MARKT
Aufbauend auf eine wachsende Präsenz von Saint-Gobain in Asien, hatte Vetrotech bis Mitte der 1990er Jahre damit begonnen, die eigene internationale Reichweite mit der Anbahnung von Kooperationen im Handel und in der Verarbeitung auszuweiten. Gestützt wurde dies durch die vorhandenen Konzernstrukturen in Singapur, Hongkong, Südkorea, Japan und schliesslich auch in Taiwan, und zwar sowohl im Bau- als auch im Marine-Segment. Spezialprodukte auf Basis der PYROSWISS Technologie werden in Japan und Südkorea produziert.
2000
UMZUG DER ZENTRALE NACH BERN: DIE NEUE ÄRA VON CONTRAFLAM
Nachdem Alfred Giesbrecht 1999 die Führung bei Vetrotech Saint-Gobain übernommen hatte, verlegte er den Sitz der Zentrale in die schweizerische Hauptstadt Bern, an die historischen Ursprünge von Giesbrecht Glas. Inzwischen war eine neue Generation von CONTRAFLAM mit einer auf Siliziumdioxid basierenden Technik in Entwicklung. Bald sollte die erste von mehreren grossen Produktionslinien in einem umgebauten Isoierglas-Werk errichtet werden. Diese neuen Prozesse führten zu deutlichen Kapazitätssteigerungen, zuverlässigerer Planbarkeit von Lieferzeiten und Service sowie einer umweltfreundlichen Produktion.


2006
VETROTECH WIRD DIE NR. 1 IN EUROPA: DIE SPEZIALISIERUNGSSTRATEGIE ZAHLT SICH AUS
Nach einem Vierteljahrzehnt mit umfangreichen Investitionen, harter Arbeit und konsequenter geografischer Expansion sowie zusätzlichen Produktionsstandorten in der Schweiz, in Polen, Grossbritannien und Frankreich hatte sich Vetrotech die Position als Marktführer in Europa für transparentes Brandschutz-Sicherheitsglas erobert. Dank der Zugehörigkeit zur Saint-Gobain Group und der Treue zu ihren typisch schweizerischen Werten konnte Vetrotech mit ihrem auf Spezialisierung setzenden Geschäftsmodell zur Nr. 1 in Europa aufsteigen.
2008
VETROTECH IN DER IMEA-REGION: NUN FAST IN JEDER ZEITZONE PRÄSENT
Vetrotech ist seit 2008 auch in Indien präsent. Dies führte 2012 zu Investitionen in eine hochmoderne Produktionsanlage in Chennai, ausgerichtet auf die Entwicklung der schnell wachsenden Märkte in Indien, dem Nahen und Mittleren Osten und der asiatisch-pazifischen Region. CONTRAFLAM und PYROSWISS werden in Indien in „europäischer Qualität“ produziert, was durch die Auditierung dieses Standorts für die Lieferung von Produkten mit 4 verschiedenen Zertifizierungen nachgewiesen wird, nämlich EN, UL, Certifire und KICT.


2013
BRANDSCHUTZ + SICHERHEIT – KINON WIRD TEIL VON VETROTECH
Seit ihrer Gründung 1871 und der Übernahme durch Saint-Gobain im Jahr 1952 wuchs die Kinon Sicherheitsglas GmbH in Aachen zu einem der führenden Experten für Sicherheits- und Hochsicherheitsglas heran, nachdem man zuvor 1938 die weltweit dritte Lizenz zur Verarbeitung von PVB-Folien für Verbundsicherheitsglas in den USA gekauft hatte. CONTRAFLAM wurde bei Kinon In Aachen Ende der 1970er Jahre entwickelt und 1980 auf den Markt gebracht. Durch die Bündelung der Kräfte mit Kinon eröffnet sich für Vetrotech eine neue Dimension mit einem umfassenden Sortiment an Glaslösungen zum Schutz von Menschenleben, Sachwerten und Eigentum.
2013-2014
WACHSTUM MACHT UMZUG NOTWENDIG
Das Wachstum von Vetrotech in den letzten Jahrzehnten zusammen mit der Erweiterung der Produktpalette machte einen Umzug unumgänglich: Die Zentrale wanderte in das nahegelegene Flamatt, und die Produktion in der Schweiz zog an den Standort Romont um und wurde gleichzeitig erweitert. Im Rahmen dieses Umzugs erweiterte und verlegte Vetrotech zum 7. Mal in ihrer Geschichte das eigene akkreditierte Brandprüflabor (IFTS) nach Herzogenrath, Deutschland, auf dem Gelände des F&E-Zentrums von Saint-Gobain.


2015
1001 NACHT – NEUE BÜROS IM NAHEN UND MITTLEREN OSTEN UND ASIEN
Um auf wichtigen Zukunftsmärkten näher bei den Kunden zu sein, richtet Vetrotech ein Vertriebsbüro in Dubai mit weiteren Zweigstellen in Abu Dhabi, Katar, Taiwan und Singapur ein. Wir betrachten es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, unsere Interessen auf allen Märkten, in die wir einsteigen, aktiv zu vertreten. Damit stellen wir sicher, dass wir unsere Mission weiter verfolgen und einen Beitrag zu mehr Sicherheit der bebauten Umwelt beitragen können. Durch unsere technische Unterstützung und unsere Spezialisten, die bei der Festlegung von Spezifikationen beraten, setzen wir uns vom Wettbewerb ab.
2015
NEUE FÜHRUNG: DER GRÜNDER VON VETROTECH ZIEHT SICH ZURÜCK
Um die Zukunft zu sichern, leitete Alfred Giesbrecht, der Gründer und CEO von Vetrotech, einen Wechsel in der Führung ein, stand dem Unternehmen aber weiterhin als Präsident des Verwaltungsrates zur Verfügung.
Guillaume Le Gavrian, eine Führungskraft von Saint-Gobain mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Glasindustrie, übernahm die Aufgaben des CEO und markierte damit den Beginn einer neuen Ära in der Geschäftsführung von Vetrotech.


2015
SAINT-GOBAIN FEIERT IHR 350-JÄHRIGES FIRMENBESTEHEN – UND VETROTECH IHR 35-JÄHRIGES!
Die 350-jährige Geschichte von Saint-Gobain kann als fortlaufender Wandel und als stetige Anpassung eines Unternehmens mit verschiedenen Branchen in ständiger Bewegung beschrieben werden. Das Jubiläum feiert die Geschichte der Frauen und Männer, die gemeinsam eines der ältesten produzierenden Unternehmen der Welt aufgebaut haben. Und trotz oder vielleicht gerade wegen dieser langen Tradition zählt Saint-Gobain 2016 das sechste Jahr in Folge zu den von Clarivate Analytics ermittelten Top 100 der weltweiten Innovatoren.
2016
VETROTECH SCHLIESST SICH DEM REBRANDING VON SAINT-GOBAIN AN
Saint-Gobain hat es seit jeher verstanden, sich neu zu erfinden und gleichzeitig den eigenen Werten treu zu bleiben. Das neue Logo ist voller Bewegung: eine Skyline entfaltet sich in einer regelrechten Farbexplosion und unterstreicht damit, dass Saint-Gobain nach einer mehr als dreihundertjährigen Geschichte dynamischer denn je ist! Ganz ähnlich bleibt die Vetrotech ihrer Rolle als Brandschutz-Spezialist treu und erweitert vor dem Hintergrund global veränderter Bedrohungsszenarien ihr Produktportfolio um Lösungen aus Hochleistungs-Sicherheitsglas.
